An den außergewöhnlichen Werken von Seibold wird seine nahezu rauschhafte Begeisterung für die Farbmaterie ebenso wie seine unglaubliche Virtuosität im Umgang damit spürbar und sichtbar. Die Leinwände sind oft beladen mit kiloschweren Gebirgen von Ölfarbe, die mindestens 1 Jahr braucht, um vollständig ausgetrocknet zu sein. Wenn man Norman Seibold in seinem Atelier in Schloß Grafeneck besucht, kann man die Farbe schon von weitem riechen, man läuft mit den Füßen hindurch und hat so gleichsam physischen Anteil an seinem besonderen Umgang mit dem Malmaterial. Oftmals ist die Farbmaterie vom Künstler mit dem Spachtel oder direkt mit den Fingern aufgetragen und gleichsam plastisch modelliert. In anderen Partien wird mit dem Pinselstiel durchfurcht oder mit einem eigens konstruierten kammartigen Werkzeug die pastose Farboberfläche behandelt. Inhaltlich sprechen die Bilder von existenziellen Erfahrungen, Ängsten, aber ebenso oft von sehnsuchtsvollen Idyllen und Harmonie oder ironischen Kommentaren zur Gesellschaft. Egal welche Thematik Seibold aufgreift – es bleibt immer das Staunen vor dem ungewöhnlichen, faszinierenden und ebenso kühnen wie riskanten Umgang mit der Farbe – eine beeindruckende Mischung vitaler gestalterischer Kraft und künstlerischer Intuition.

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